Der Delinquent ist anwesend

Einladung

Verhaftet am …, hingerichtet am …, die Stationen dazwischen spielen meist kaum eine Rolle in der Geschichte von unschuldig verurteilten und hingerichteten Widerständlern. „Der Delinquent ist anwesend“ nimmt genau diesen Zeitraum in den Blick. Die Installation im Innenhof des Marineuntersuchungsgefängnisses ermöglicht dem Besuchenden den Platz des Richters, des Angeklagten oder des Zuschauers einzunehmen, sich zu positionieren und eine Haltung zu entwickeln.

Herrn Penschucks Arbeiten des Werksatzes REGISTRATO zu bürokratisierter Gewalt, Krieg und Ausgrenzung werden seit 2012 überregional in ‚engagierten‘ Ausstellungen gezeigt.

Wir laden herzlich ein zur Eröffnung der Kunstinstallation „Der Delinquent ist anwesend“ mit Konzert und Gespräch mit dem Künstler Herrn Penschuck.



20.7.2024, 15 Uhr, Innenhof des Marineuntersuchungsgefängnisses (Zugang rechts von Weimarer Straße 5)

Es sprechen:
Ingrid Lietzow, Vorsitzende des Vereins Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V.
Rolf Fischer, Vorsitzender der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V.
Anja Manleitner, Kuratorin der Ausstellung „Widerstand & Verantwortung“
Herr Penschuck, Performancekünstler und Entwickler der Installation

Vom Untersuchungsgefängnis zum Ort für Alle

Großartige Neuigkeiten: Die Stadt Kiel hat Fördergelder zum Erhalt des Untersuchungsgefängnisses in der Rostocker Straße beantragt und erhalten!

4 Millionen Euro sollen jetzt in den Erhalt des Gebäudes investiert werden. Nutzungskonzepte müssen her und diese sollen in einem demokratischen Prozess mit allen interessierten Initiativen und Institutionen entwickelt werden.

Der Verein Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V., die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. und die Initiative Marineuntersuchungsgefängnis stehen mit Konzepten bereit und freuen sich auf die Umsetzung.

Verhaftung!

Am 20. Januar 1944 wurde Oskar Kusch in Lorient, Frankreich, verhaftet. Er saß dann 106 Tage im Kieler Marineuntersuchungsgefängnis, bevor er hingerichtet wurde.

Seinen 26. Geburtstag und Ostern 1944 verbrachte er im Gefängnis, noch nicht wissend, ob er begnadigt werden würde oder nicht.